Der Untergang der Habsburgermonarchie
Mit dem österreichischen Kaiser Karl dankte gegen Ende des Ersten Weltkrieges der letzte Habsburger ab und beendete damit die sich über die Jahrhunderte erstreckende Herrschaft eines Adelsgeschlechts. Auf der Grundlage historischer Quellen beschreibt Hannes Leidinger, der schon mehrere Bücher über die Habsburger veröffentlicht hat, detailliert den Untergang des 'Hauses Österreich' und bettet ihn in die europäische Geschichte ein. Der Verlust Spaniens und die erfolgreichen Feldzüge Napoleons, vor allem die Schlacht von Austerlitz, bilden frühe Schwerpunkte dieser Entwicklung, ohne dass nach Leidinger der weitere Weg zwingend vorgezeichnet gewesen wäre. Der Autor schildert aber auch sehr genau die innenpolitischen Entwicklungen und geht auf die Probleme ein, mit denen die Doppelmonarchie, die 1908 noch aus acht Nationalitäten und 17 Ländern bestand, zu kämpfen hatte. Das Buch ist als Einstieg in diese historische Materie nicht besonders geeignet, da Leidinger komplexe historische Strukturen aufzeigt und durchgehend mit Fremdwörtern hantiert. Die Folge ist allerdings ein umfassender Einblick, der ökonomische, politische und soziale Zusammenhänge sichtbar macht.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Untergang der Habsburgermonarchie
Hannes Leidinger
Haymon (2017)
439 S.
fest geb.