Muss ich das gelesen haben?

"Was in unseren Bücherregalen und auf Literaturlisten steht – und wie wir das jetzt ändern". Mit diesem Untertitel bringt die Autorin - Germanistin, Kabarettistin und bekennender Literaturnerd - ihr Anliegen auf den Punkt: Der Kanon der festgelegten Muss ich das gelesen haben? Werke, die an Schulen gelesen werden, sei patriarchal und diskriminierend geprägt und somit nicht mehr zeitgemäß. Dafür sollte er so divers wie möglich, intersektional und diskriminierungssensibel sein. Im Literaturunterricht müssten sich, so die Autorin, alle wiederfinden und auf viele andere Perspektiven einlassen. Diese werden in der von ihr erstellten Liste von Buchempfehlungen für einen alternativen Kanon, der die Gesamtbevölkerung abbildet, berücksichtigt. Ob die Autorin mit ihren Vorschlägen und Impulsen eine "Literaturrevolte" in Gang setzt, bleibt abzuwarten. Ihr Buch ist informativ, unterhaltsam, humorvoll und sehr salopp formuliert. Der Zielgruppe – angehenden Abiturientinnen und Abiturienten – könnte man allerdings eine etwas gepflegtere Ausdrucksweise zumuten und sich dadurch vom gängigen social-media-Sprachstil abheben. Für eine am Thema interessierte, woke und diskussionsfreudige gymnasiale Leserschaft gerne empfohlen.

Gertrud Plennert

Gertrud Plennert

rezensiert für den Borromäusverein.

Muss ich das gelesen haben?

Muss ich das gelesen haben?

Teresa Reichl
Haymon Verlag (2023)

230 Seiten : Diagramm
kt.

MedienNr.: 613647
ISBN 978-3-7099-8176-4
9783709981764
ca. 17,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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