Apanies Perlen
100 genau gleiche Perlen fischt das Aborigines-Mädchen Apanie an ihrem Todestag im Jahr 1867 aus dem Meer. Seitdem sind viele Schicksale mit diesen auf einer Kette aufgereihten Perlen verbunden, bis sie schließlich mit ins Grab genommen werden und daraus seltsame Blumen wachsen. Neben dieser titelgebenden Geschichte gibt es noch drei weitere Kurzgeschichten, die hauptsächlich durch ihre Unterschiedlichkeit bestechen. So stößt Oskar in Amerika auf den KZ-Aufseher Meise, der Oskars Großvater tötete, um sich eine neue Identität zu verschaffen. In "Bis der Tod uns scheidet" erzählt ein Autoverkäufer von seiner missglückten Liebe zu einer sehr frommen Frau und "Worst case" nimmt Einblick in ein Zukunftsszenario. - Taschler schreibt eindringlich und trotzdem distanziert von Liebe und Lust, von Weltfremdheit und Gewalt. Vier Geschichten, die nachdenklich machen.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Apanies Perlen
Judith W. Taschler
Picus-Verl. (2014)
183 S.
fest geb.