Das Mädchen an der Grenze

Die kleine Malina, Tochter eines Zöllners, denkt anders als andere. Sie nimmt Dinge wahr, die andere nicht sehen oder die in der Zukunft liegen. Die unmittelbar auftauchenden Bilder ängstigen sie. Erklären lassen sie sich nicht und Malina versteht Das Mädchen an der Grenze nicht, warum die Menschen um sie herum nicht so denken wie sie und eher verständnislos reagieren. - Der Wiener Schriftsteller Thomas Sautner verknüpft in seinem Roman die Grenzerfahrungen des Mädchens mit denen der Familie, die Ende der 1980er Jahre an der österreichisch-tschechischen Grenze lebt. Es gelingt ihm, die Leser/innen in eine Welt mitzunehmen, in der es mehr gibt, als das, was im Außen passiert. Sehr einfühlsam und aus der Sicht des Mädchens erzählt der Autor, wie innere und äußere Wahrnehmung aufeinander prallen. Es ist ein "betörend schön" geschriebenes Buch, das dazu verführen kann, für einen Moment alles zu vergessen und in die Welt Malinas einzutauchen - eine Welt, die so ganz anders ist, als die Leser/innen sie sich vorstellen mögen. Am Ende verschwimmen die inneren und äußeren Grenzen und zeigen, dass nichts bleibt, wie es ist. Sehr zu empfehlen.

Christiane Raeder

Christiane Raeder

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Mädchen an der Grenze

Das Mädchen an der Grenze

Thomas Sautner
Picus-Verl. (2017)

146 S.
fest geb.

MedienNr.: 856613
ISBN 978-3-7117-2047-4
9783711720474
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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