All die Nacht über uns

Ein Soldat hält an einer (fiktiven) Grenze Nachtwache. Die Grenze ist verschiebbar, also überall ab- und schnell wieder aufbaubar. Während seiner einsamen Runden auf dem Wachturm kommt der Soldat ins Nachdenken: über sein Leben, seine enttäuschten All die Nacht über uns Sehnsüchte, über Liebe und Schmerz und die Sackgasse, in die sein Leben geraten ist - buchstäblich an der Grenze. Dann passiert etwas in dieser einsamen Nacht: Ein Mann erscheint, mit einem Kind auf den Arm, der die Grenze überwinden möchte, zu dem Soldaten auf die andere Seite gelangen - doch dieser hat einen Schießbefehl. - Jägers Buch ist zutiefst metaphorisch: Es handelt vom Leben und seinen Hürden, von der Ohnmacht des Einzelnen, aber auch vom Getrieben-Sein und vom Flüchten und der Sehnsucht nach einem besseren Leben jenseits der eigenen Grenzen. Dieses Buch macht, gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Massenfluchten und ihrer Konsequenzen, nachdenklich. Und gerade deshalb ist es mehr als lesenswert.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

All die Nacht über uns

All die Nacht über uns

Gerhard Jäger
Picus-Verl. (2018)

237 S.
fest geb.

MedienNr.: 896239
ISBN 978-3-7117-2064-1
9783711720641
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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