Zwischen Brüdern

Viktor und Hans sind Brüder, die ungleicher nicht sein könnten. Viktor ist besorgt und vom Ersten Weltkrieg gebeugt und versucht, im Alltag zu bestehen. Auf seinen Bruder, der Lebenskünstler ist und sich in der Bohème Wiens bewegt, versucht er Zwischen Brüdern ein Auge zu haben und hilft ihm, wenn sein alternatives Leben, das er der Kunst und dem Designwesen widmet, ihm ein gesichertes Auskommen verwehrt. Viktor lernt ein Mädchen kennen und gründet mit ihr eine Familie, um in einer geordneten, gesellschaftlichen Struktur Fuß zu fassen. Hans lässt sich von Bauhaus faszinieren, geht zunächst nach Weimar und lässt sich vom Leben treiben und, wo es geht, verwöhnen. Wechselseitig bewundern, beneiden und bedauern sich die beiden Brüder. Selbst ihre oft unausgesprochenen gegensätzlichen Haltungen können ihr Band nicht trennen, bevor Hans eine existenzielle Entscheidung trifft. - Hintergrund der Erzählung bildet das Wien der Goldenen Jahre, in denen es neben allem kulturellen Erblühen bereits politisch schwelt und das rechtsradikale Nazideutschland erwacht. Viktor ist als Ich-Erzähler konzipiert und ermöglicht den Leser:innen ein tiefes Eintauchen in die historisch detailliert recherchierte Zeit der 20er und 30er Jahre. - Der Roman ist eine Erzählung, die mittels zweier fiktiver Biografien Geschichte erlebbar macht. Sehr lesenswert!

Christine Vornehm

Christine Vornehm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Zwischen Brüdern

Zwischen Brüdern

Wolfgang Böhm
Picus Verlag (2022)

267 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 612393
ISBN 978-3-7117-2125-9
9783711721259
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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