Die Wolfsjungen

Zwei Wolfsjungen erleben die Trennung der Eltern. Nach Spannungen und Kämpfen, verlässt der Vater die Familie und die Jungen leben bei der Mutter. Nur manchmal sehen sie auf ihren Streifzügen durch den Wald den Vater, der die Familie beobachtet. Die Wolfsjungen werden größer und selbstständiger und schließlich nimmt der Vater wieder Kontakt zu ihnen auf. Von da ab leben die Wolfskinder in zwei Welten: Tagsüber sind sie bei der Mutter, doch auf ihren nächtlichen Streifzügen treffen sie nun oft heimlich den Vater, der ihnen wertvolle Dinge beibringt. Als die Mutter schließlich in Gefahr gerät, kann sie von den Jungen gerettet werden. Die Mutter weiß, dass sie nicht überlebt hätte, wenn die Jungen nicht so viel von ihrem Vater gelernt hätten. - Das schwierige Thema Trennung und Elternbleiben wird in diesem Buch anhand der Wolfsfamilie dargestellt. Häufig ist für Kinder die Identifikation mit Tieren einfacher, doch die Wahl des Wolfes als Darsteller fügt der schwierigen Situation noch etwas Bedrohliches hinzu. Auch die Kämpfe der Eltern werden drastisch dargestellt, die Blutspuren im Schnee sind Zeichen für die Verletzungen. Die realen, ansprechenden Illustrationen entsprechen dem Thema, unterstreichen jedoch die Ernsthaftigkeit. Es steht außer Frage, dass sich die Autorin an ein wichtiges Thema herangewagt hat, jedoch braucht es für die Betrachtung des Buches eine äußerst sensible Begleitung für die Eindrücke, die die Bilder hinterlassen. Für ängstliche, empfindliche Kinder könnte es an Überforderung grenzen, daher muss sorgsam entschieden werden, für welche Zielgruppe das Buch eingesetzt werden kann.