Eine Art Paradies

Nach dem Selbstmord seiner Frau Anna kauft sich Walter ein Haus im Grünen. Dort sitzt er stundenlang unter einer Pappel und genießt die Stille. Nur am Geburtstag von Anna fährt er in die Stadt und trifft sich mit ehemaligen Freunden. Zufällig begegnet Eine Art Paradies er dabei einer Frau, die ihn berührt und möchte sie wiedersehen. Die Freunde geben für ihn eine Kontaktanzeige auf und schon ist Walter mittendrin in der virtuellen Welt, kann sich kaum noch von seinem neuen Smartphone lösen. Bei seinen Freunden wird eingebrochen, seine Nachbarn werden ermordet. Außerdem beginnt Walter, sich Gedanken um die Tochter seiner Freunde zu machen, die ins Drogenmilieu abgerutscht ist. - Was treibt die Menschen an? Kann man dem Fortschritt entfliehen oder ihn aufhalten? Was sind die wichtigen Werte? In Ralph Dohrmanns Roman begegnet man schrägen Typen mit verschiedenen Lebensentwürfen und sieht, dass es kaum möglich ist, allem zu entfliehen. Und doch schätzt man es, einfach mit Walter unter seinem Baum zu sitzen. Eine dazu passende Idee ist die Abfassung in alter Rechtschreibung. Ein sehr nachdenkliches, aber unaufdringliches Buch. Besonders zu empfehlen.

Tina Schröder

Tina Schröder

rezensiert für den Borromäusverein.

Eine Art Paradies

Eine Art Paradies

Ralph Dohrmann
Arche (2015)

349 S.
fest geb.

MedienNr.: 805888
ISBN 978-3-7160-2726-4
9783716027264
ca. 22,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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