Mildred Pierce

Wie viele Frauen ihrer Generation steht Mildred Pierce mit ihren beiden Töchtern mittellos da, als ihr einst reicher Mann sie wegen seiner Geliebten verlässt. Doch Mildred, die keinen Beruf erlernt hat, verkauft Kuchen und arbeitet als Kellnerin, wodurch sie Einblicke in die Führung eines Restaurants erhält - und schließlich Mithilfe von Freunden selbst eines eröffnet und damit zu Wohlstand kommt. Doch privat scheitert diese resolute Frau gewaltig: Nach dem Tod ihrer jüngeren Tochter beginnt sie, ihre ältere Tochter Veda mit ihrer abgöttischen Liebe und finanziellen Zuwendungen zu überschütten und damit einzuengen. Veda dankt es ihrer Mutter mit Verachtung, die so weit geht, dass Mildred die 16-Jährige mit deren Stiefvater im Bett erwischt. - Im traditionellen Erzählstil gelingt es James Cain eindrucksvoll, seine Figuren zu zeichnen, die sich nur zeitweise aus ihren starren Verhaltensweisen lösen können. Seine auch heute noch aktuelle Gesellschaftskritik setzt sich mit dem Amerikanischen Traum auseinander, dessen Versprechungen zwar für jeden offen stehen, der aber keine Garantie auf persönliches Glück bietet. (Übers.: Peter Torberg)