Rainer Maria Rilke

Rilke (1875 - 1926) wurde in die Zeit der industriellen Revolution geboren, hat den ersten Weltkrieg erlebt, reiste unruhig durch ganz Europa und starb an einer damals unbekannten Form der Leukämie. Das Hörbuch versucht, die Biografie des Dichters in verschiedenen Episoden dem Hörer nahezubringen. Diese Episoden bleiben aber Stückwerk ohne erkennbaren inneren Zusammenhalt. Das ruhelose Reisen und die ebenso ruhelosen Beziehungen zu verschiedenen Frauen lassen viel von der inneren Zerrissenheit des Dichters erkennen. Sein metaphorisches Auseinandersetzen mit Dingen wird angesprochen, lässt aber die Bedeutung seiner Dinglyrik nur erahnen. Sein persönliches Kindheitstrauma (er diente in den ersten Jahren als Ersatz für seine früh verstorbene Schwester) und sein Weg zur empfindsamen Betrachtung von Dingen als Metapher für genial beobachtetes menschliches Verhalten bleiben unerwähnt. So erschließt sich dem Hörer nur bruchstückhaft dieser Dichter, der weit weniger präsent ist als Schiller und Goethe, der es aber dennoch verdient, dass man sich mit ihm beschäftigt. Es fehlt sowohl den biografischen Episoden als auch den Gedichten und Prosastücken weitgehend ein erklärender Zusammenhang. Bei starkem Interesse an der deutscher Lyrik kann ein Einstellen erwogen werden.