Siren

Kahlen hat vor 80 Jahren, bei einem Schiffsunglück, eine Entscheidung getroffen, durch die sie überleben konnte. Die See stellte sie vor die Wahl, zu überleben und ihr 100 Jahre als Sirene zu Diensten zu sein oder mit ihrer Familie gemeinsam unter zu gehen. Kahlen und ihre Sirenen-Schwestern singen seit dieser Zeit immer wieder Schiffe in den Tod, um die See zu nähren. Die restliche Zeit verbringen sie an den verschiedensten Orten und nutzen sie so unterschiedlich wie ihre Charaktere sind. Kahlen bleibt gern für sich und liebt es, unauffällig Menschen zu beobachten, eine ihrer Schwestern tingelt am liebsten durch die Clubs und legt reihenweise Männer flach, eine andere nutzt ständig Socialmedia-Plattformen und verkauft ihre Kunst. Ein kleiner Wermutstropfen für die Sirenen ist der Verzicht auf ihre Stimme, denn sollten sie diese benutzen, wird jeder sterben, der sie außer ihnen hört. Und dann stolpert Akinli in Kahlens Leben und stellt das Leben der Sirene vollkommen auf den Kopf. - Getreu ihrer Art, Märchen modern zu interpretieren, hat die Autorin es auch hier geschafft, die Sirenen in ein heutiges Setting zu setzen, ohne dass es besonders inszeniert wirkt. Die Autorin beschreibt sehr gefühlvolle Charaktere allen voran Kahlen, die sich immer wieder mit schrecklichen Alpträumen herumschlägt. Die Beziehung zwischen den "Schwestern" ist sehr eng und vertraut. Generell ist dieses Buch voller Liebe, der Liebe zur See, der Liebe zu den Schwestern, der Liebe zu Akinli.- Wer auf klassische Herzschmerz Liebesgeschichten mit Fantasy-Touch und Happy End steht, kann hier bedenkenlos zugreifen und abtauchen in die gefühlvolle Welt der Sirenen.