Das Winterkarussell
Antonia ist 15 und verliert durch einen Verkehrsunfall ihre Mutter. Da ihr Vater auch schon tot ist, kommt sie als Waise zunächst in ein Heim, bis von den Angestellten ihr einziger lebender Verwandter ausfindig gemacht wird: der eigenbrötlerische und grantige Großvater Otto. Otto lebt zurückgezogen auf einem verwahrlosten Hof im Taunus und hat als einzige Freude sein historisches Jahrmarkt-Karussell, das er liebevoll "altes Mädchen" nennt. Als junger Mann zog er damit über die Weihnachtsmärkte und brachte Kinderaugen zum Leuchten. Doch diese Zeit ist lange vorbei. Die Annäherung zwischen dem alten Mann und der Teenagerin gestaltet sich schwierig. Doch als Antonia das alte Karussell in der Scheune entdeckt, ist sie hingerissen und überredet Otto schließlich, es noch ein letztes Mal auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt aufzustellen ... - Das Buch ist ein leicht zu lesender Herzschmerz-Schmöker für die Weihnachtszeit, am Anfang recht traurig, danach aber eine solide Familien- und Liebesgeschichte. Beschreibungen wie "zauberhaft", "gemütlich" oder "wunderschön" wiederholen sich sehr oft, man sollte also nicht zu viel literarischen Anspruch erwarten. Als Lektüre für die Feiertage aber lesenswert und somit für alle Bestände geeignet.
Vanessa Görtz-Meiners
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Winterkarussell
Anna Liebig
blanvalet (2020)
332 Seiten
kt.