Das Mädchen, das mit Bäumen sprach
Olivia ist ein stilles, schüchternes Mädchen. Einzig eine alte Eiche in der elterlichen Parkanlage nennt sie ihre Freundin und so wird sie "das Mädchen, das mit den Bäumen spricht" genannt. Nun will der Vater aber genau dort, wo der alte Baum steht, ein Sommerhaus bauen, so dass die Eiche und etliche Bäume rundum weichen müssten. Olivia ist entsetzt und schafft es, ihrer Not am Frühstückstisch Ausdruck zu verleihen. Wenig ernsthaft hält ihr der Vater entgegen, er überlege sich sein Vorhaben nochmal, wenn Olivia bis zum Tee etwas Beeindruckenderes einfiele als sein Sommerhaus. In den Ästen des Baumes versunken gerät Olivia nun in eine Wunderwelt, wo sie Baum um Baum begegnet und ihre Sprache versteht. Jeder Baum erzählt ihr eine andere Geschichte und fasziniert, erschaudert, belustigt oder belehrt Olivia. Sieben Geschichten erlebt das Naturkind durch die Reise in den Wald, und die erzählen von den großen Themen der Menschheit: Vertrauen, Verlust, Hoffnung, immerwährenden Kreisläufen und verlässlicher Freundschaft. Mit diesen Geschichten kehrt Olivia zum Tee zurück und beginnt zu erzählen ... - Das Kinderbuch ist sehr liebevoll und ansprechend illustriert. Besonders hübsch ist die detailverliebte, doppelseitig lehrreiche Vorstellung der sieben Baumarten, Eiche, Linde, Erle, Platane, Wildapfelbaum, Tulpenbaum und Buchsbaum, die den Geschichten voranstehen. Die Erzählungen selbst sind teils sehr skurril und fordern Fantasie. Alles in allem aber ein schönes Buch, das sehr zu empfehlen ist.
Theresa Schaffer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Mädchen, das mit Bäumen sprach
Natasha Farrant ; Illustration Lydia Corry ; aus dem Englischen von Karolin Viseneber
magellan (2023)
235 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig]
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8