In winterweißer Stille
"Der Winter erschien mir immer schon wie eine Jahreszeit der Heilung", heißt es im Vorwort und dieser These wird in den anschließenden elf Kapiteln auf den Grund gegangen. Die Autorin Giannina Wedde widmet sich in lyrischer Sprache den Merkmalen
des Winters. So beleuchtet Wedde beispielsweise die Stille, die Dunkelheit oder auch die Verletzlichkeit. Aber auch den Aufbrüchen, den Träumen und den Verwandlungen wird in diesem Buch ein Platz eingeräumt. Die Sprache der Gedichte und Texte dieses Buches sind einfach gehalten und doch voller Tiefgang. "Die ganze Welt will in dir wandern. Sie braucht das Wagnis deiner Schritte." Mit ihren berührenden Zeilen gibt die Autorin Denkanstöße, ohne dabei belehrend zu wirken. "Der Herbst ist fortgegangen. […] Hast du die Farben aufgesammelt?" Dieses Buch ist ein Loblied auf den Winter, das gleichzeitig Ruhe ausstrahlt. Empfehlenswert.
Verena Kaster
rezensiert für den Borromäusverein.

In winterweißer Stille
Giannina Wedde
Vier-Türme-Verlag (2021)
191 Seiten
fest geb.