Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance

Die 17-jährige Lucille Bennett erinnert sich noch gut an den Tag, als ihr psychisch kranker Vater ausrastete, ihre Mutter bedrohte und schließlich von der Polizei abgeholt wurde. Weil ihre Mutter eine Auszeit nehmen möchte, um das erlittene Trauma zu verarbeiten, bleibt Lucille mit ihrer neunjährigen Schwester Wren allein zurück. Als die Mutter am Ende der Ferien nicht wiederkommt, fangen Lucilles Probleme erst richtig an, zumal die Rechnungen sich zu türmen beginnen und das Bargeld ausgeht. Damit die Behörden die beiden Geschwister nicht auseinanderreißen, darf niemand von den familiären Schwierigkeiten erfahren. Hilfe und Unterstützung findet Lucille bei ihrer besten Freundin Eden und einem geheimnisvollen Unbekannten, der immer mal wieder den Kühlschrank füllt. Trotzdem gerät sie immer mehr an ihre Grenzen, während sie versucht, Schule und Alltag zu managen und nebenbei genügend Geld zu verdienen. Doch vielleicht gibt es für ihre Familie ja doch noch eine glücklichere Zukunft. - Aus der Sicht der überforderten jungen Frau erzählt die amerikanische Autorin von Egoismus und Verantwortungslosigkeit, von Geschwisterliebe, Mut und Durchhaltevermögen, aber auch von gegenseitiger Unterstützung und Freundschaft. Schade, dass sie ihre durchaus anrührende Geschichte mit einigen Nebengeschichten überfrachtet, v.a. die wenig überzeugend erzählte Liebesgeschichte zwischen Lucille und Edens Zwillingsbruder zeigt anschaulich, dass die Autorin bei Nebenfiguren einige Mühen mit psychologisch überzeugenden Charakterstudien hat. Trotz dieser Einwände werden viele junge Leserinnen das sprachlich eher unkomplizierte Buch mit Gewinn lesen können. (Übers.: Sophie Zeitz)