Haus ohne Spiegel

Die über 100-jährige Tante Henriette liegt im Sterben. Um ihrer Verwandten beizustehen, wohnen Thomasine mit Vater, Onkel, Tante und Cousins vorübergehend im großen Herrenhaus der alten Dame. Die Kinder spielen Versteck, um der deprimierenden und Haus ohne Spiegel düsteren Stimmung der Erwachsenen zu entkommen. Die verängstigte, stumme kleine Signe versteckt sich in einem Zimmer voller Spiegel. Als sie wieder herauskommt, ist sie wie ausgewechselt: Sie redet wieder und strotzt vor Selbstbewusstsein. Auch die ältere Cousine Wilma ist nach einem Besuch in dem magischen Zimmer völlig verändert. Was passiert eigentlich in dem Zimmer, das offensichtlich dem altmodisch wirkenden Mädchen Hetty gehört? - Dieses Buch beschäftigt sich mit Trauer und Konflikten, die im Verborgenen schwelen. Den Erwachsenen fehlen die Kraft und der Mut, sich damit auseinanderzusetzen. Aber dank des Spiegel-Zimmers weht ein Wind der Veränderung zuerst über die Kinder, dann über die Erwachsenen. Die Geschichte zeigt, dass man sich aus einem lähmenden Zustand befreien, das Leben wieder bejahen und den Tod akzeptieren kann. Das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Der Psychologe Mårten Sandén hat für seine zahlreiche Kinder- und Jugendbücher u.a. den Astrid-Lindgren-Preis erhalten. Ein feinsinniges, kluges Buch mit einem Hauch Fantasy, das zum Nachdenken anregt. Ab 10 Jahren.

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Haus ohne Spiegel

Haus ohne Spiegel

Mårten Sandén ; aus dem Schwedischen von Brigitta Kicherer ; mit Vignetten von Cornelia Haas
Sauerländer (2019)

139 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 598254
ISBN 978-3-7373-5464-6
9783737354646
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 10
Systematik: K
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