Ein Elefant mit Namen Grace

Lily ist 12 und lebt allein mit ihrem Vater, denn ihre Mutter Trullia hat die Familie vor vielen Jahren verlassen, um zum Wanderzirkus zurückzukehren, mit dem ihre Familie durchs Land zieht. Sie sehen einander nur selten, doch zu Trullias Vater Bill hat Lily eine enge Bindung. Als er plötzlich stirbt, fährt Lily zu Beerdigung. Im Zirkus trifft sie auf die Elefantenkuh Grace, die Bill gehörte. Lily fürchtet sich vor Grace, die sie mehrfach sehr erschreckt hatte, doch langsam kommen sie einander näher. Als Trullias zwielichtiger Freund Mike den Elefanten verkaufen will, wird Lily aktiv. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem "Krokodiljungen" Henry Jack, rettet sie das Tier, das in einem Elefantenpark untergebracht wird und dort auf seine verschollene Tochter trifft. - Das Buch hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck: gut geschildert sind Lilys Trauer um den geliebten Großvater, die schwierige Beziehung zur psychisch labilen Mutter und ihre wachsende Freundschaft zu Grace. Die Kapitel, die aus Graces Perspektive von ihrem Leben im Zirkus und traurigen Erlebnissen aus der Zeit davor erzählen, wirken aufgesetzt, fast kitschig und viel zu vermenschlicht. Das geschönte Bild vom Zirkusalltag wird nur in Randbemerkungen und im Nachwort korrigiert. Die Anschaffung ist bei großem Bedarf für tierliebe Leser/innen möglich.