"Fremd bin ich hierher gekommen"
55 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 23 Jahren aus vieler Herren Länder bekommen in diesem liebevoll gestalteten Büchlein im Taschenbuchformat Raum für sich und ihre Geschichte. Auf jeder Doppelseite blickt ein junges Gesicht offen dem Betrachter entgegen, fröhlich oder nachdenklich; von der Fotografin Antja Zeis-Loi liebevoll und unverstellt in Szene gesetzt. Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung, die aus Bürgerkriegsländern kommen; Afghanistan, Syrien, Irak, aus Schwarzafrika, als verfolgte Minderheiten vom Balkan u.v.m., viele mit ihren Angehörigen, einige ganz allein, alle schon einige Jahre in Deutschland. Mit schrecklichen Erinnerungen und schönen, manche, die Kleinen, mit gar keinen, an ihr Heimatland und die Flucht. Sie berichten von ihren Ängsten und anfänglichen Schwierigkeiten in einem fremden Land, das aber inzwischen für die meisten ihr neues Zuhause geworden ist, das ihnen außer Zuflucht auch so viele Chancen bietet, wie sie mit viel Wertschätzung er- und anerkennen. Sie dürfen in Frieden und Freiheit leben - und möchten lernen und weiterkommen, haben Freunde gefunden und Fuß gefasst. Auch das Leid wird greifbar, bekommt ein Gesicht, wenn z.B. Hamse, 21, aus Somalia sagt: "Ich vermisse meine Familie. Ich wüsste gern, wo sie sind und ob sie noch am Leben sind. Aber ich muss aufpassen, dass die Erinnerungen nicht hochkommen". Wie wir uns wohl fühlten, wenn wir unsere Heimat, unsere Familie unfreiwillig verlassen müssten? - Breit einsetzbar, überall empfohlen!
Elisabeth Bachthaler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
"Fremd bin ich hierher gekommen"
Heike Beutel & Antje Zeis-Loi
emons: (2020)
114 Seiten : zahlreiche Illustrationen (farbig)
kt.