Chaplin
Als erster Band einer Biografienreihe um Kinoikonen mit dem Originaltitel "Die Sterne der Geschichte" nahm sich Autor Bernard Swysen Charlie Chaplins Werdegang vor. Das erste Drittel beschäftigt sich mit dessen schwieriger Kindheit in ärmlichen Londoner Verhältnissen. Nachdem der trunksüchtige Vater die Familie verließ, musste die Mutter, eine Varietésängerin, Charles und Bruder Sidney allein versorgen. Nachdem sie zunehmend unter geistiger Verwirrung litt, schlugen sich die Brüder selbst durchs Leben. Charlie machte erste Bühnenerfahrungen und hatte mit Schauspielengagements erste Erfolge. Im Mittelteil steht sein Durchbruch in Hollywood, zunehmend ehrgeizige Projekte und der wachsende Starruhm. Beeinträchtigt wurde dies durch Skandale wie zahllose Affären mit teils minderjährigen Nachwuchsdarstellerinnen, die Chaplin zu formen versuchte. Sympathien für die kommunistische Partei sorgten während der McCarthy-Hexenjagd in den Fünfzigern dafür, dass der Künstler samt Familie nicht mehr nach Amerika zurückreisen durfte. Die im humorvollen Ligne Claire-Stil gehaltene Hommage umfasst alle entscheidenden Stationen in Chaplins Leben, obwohl manches nur kurz angerissen werden kann. Der Band liefert einen willkommenen Anschub, sich erneut mit den oft gesellschaftskritischen Slapstickwerken zu befassen. Neben einem Vorwort von Regisseur Claude Lelouch findet sich im Anhang eine bebilderte Filmografie. Für größere Bestände.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Chaplin
Szenario: Bernhard Swysen ; Gestaltung: Bruno Bazile ; Übersetzung: Julika Herzog
Panini Comics (2020)
75 Seiten : farbig
fest geb.