Made in Korea
Ein koreanischer Programmierer entwickelt ein Konzept für eine perfekte künstliche Intelligenz. Damit die Formel nicht seiner Firma in die Hände fällt, lädt Chul die KI-Datei in einen ausrangierten Proxy. Das synthetische Kind schickt er nach Texas zu einem Paar mit Kinderwunsch. Zunächst begeistert sich das Ehepaar für das wissbegierige Mädchen. Doch als Jesse feststellen muss, dass es als Roboter nicht altern kann, lässt es sich mit zwei gefährlichen Außenseitern ein. Währenddessen bekommt Programmierer Chul Ärger mit seinem Firmenchef, zumal ein Kollege allmählich den Verdacht auf Ideenmissbrauchs hegt. Jeremy Holt und George Schall, die sich beide als nicht-binär definieren, stellen in der sechsteiligen Miniserie Fragen nach Existenz und Zugehörigkeit. Ihr Stoff um eine anfangs perfekt erscheinende künstliche Intelligenz mit zerstörerischen Impulsen, die sich in der Menschenwelt nicht zurechtfindet, erinnert an Stoffe wie „A.I.“, „Ex Machina“ oder „Westworld“. Die Geschichte um Familienbindung und Manipulation erweist sich anhand zweier zusammenlaufender Handlungsstränge als fesselnd entwickelt. Schall verzichtet allerdings oft auf Dekor. Sechs Kurzgeschichten weiterer Künstler ergänzen die Fragestellung der künstlichen Schöpfung.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Made in Korea
Story: Jeremy Holt ; Zeichnungen: George Schall ; Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Panini Comics (2022)
[unpaginiert] : farbig
fest geb.