Anne auf Green Gables

Die Arbeit auf der Farm wird den Geschwistern Cuthbert zu schwer, da soll ein kräftiger Junge aus dem Waisenhaus helfen. Es kommt allerdings Anne, ein rothaariges Mädchen mit überbordender Fantasie und ebensolchem Temperament zu den beiden. Wegen ihrer herzlichen und direkten Art eckt sie in der bemüht vornehmen Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts immer wieder an, ihre roten Haare liefern zusätzlich Grund für Misstrauen und Spott. Doch ihre herzerfrischenden Entschuldigungen erweichen auch die strengsten Gemüter. Bald erobert sie die Herzen ihrer Adoptiveltern und vieler anderer. Astrid Lindgren hat in Anne Inspiration für ihre Pippi Langstrumpf gefunden. Beide Mädchen sind starke weibliche Hauptfiguren und damit ihrer Zeit voraus. Und beide tragen selbstbewusst ihre roten Haare. Anne beweist, dass auch weibliche Menschen wichtig und fähig sind, ihren eigenen Platz in der Gesellschaft einzunehmen, nicht nur als Attribut der Männer. Das Buch hat Millionen begeistert, wurde verfilmt und geriet in Vergessenheit. Mit dieser gezeichneten Version könnte Anne eine Renaissance erleben, auch wenn sie etwas angestaubt wirkt – vielleicht gerade daher umso charmanter. Es ist eine echte Wohlfühl-Geschichte, zu deren Charme die Grafik beiträgt.