Alles ist möglich - auch das Unmögliche

Krebs - diese Diagnose macht Angst. Doch Angst ist ein schlechter Berater, weshalb Christel Schoen Menschen zu Wort kommen lässt, die den Kampf gegen Krebs kreativ gekämpft und - zumindest teilweise - gewonnen haben. Damit will sie anderen Mut machen. Quasi Überlebende also erzählen von ihren Gefühlen, Erfahrungen, ihrem ganz persönlichen Kampf gegen den Krebs. Manche finden hierfür wunderbare Worte, anderen merkt man an, dass sie nicht gewohnt sind, sich schriftlich auszurücken. Die Geschichten sind so unterschiedlich wie die Menschen, aber eines zieht sich wie ein roter Faden durch: Alle berichten auch von Erfahrungen fernab von konservativer Medizin, von der Suche nach alternativen Heilmethoden und oft auch radikaler Umstellung des Lebens, meist als Ergänzung zur klassischen Medizin. Viele eint auch, dass sie auf der Suche nach dem "Warum" bei krankmachendem Stress landen. Eine verständliche Sichtweise, aber auch eine gefährliche. Impliziert sie doch, dass einen Schuldigen gibt und man nur die richtige Einstellung braucht, um den Kampf zu gewinnen. Auch wenn, wie es im Vorwort der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr heißt, die Selbstheilungskräfte in der modernen Medizin vielleicht oft unterschätzt werden, sollte man sie auch nicht überbewerten. Ebenso wie das heute so gern bemühte Wort "Stress" als Quell allen Übels. - Das Buch geht zu Herzen. hält, was der Untertitel verspricht und gibt anderen Betroffenen wichtige Impulse. Seine größte Stärke aber ist auch seine Schwäche: Es ist ausschließlich von Laien geschrieben. Die können sehr gut beurteilen, wo Ärzte und Andere im Umgang mit Patienten versagen und von persönlichen Gefühlen erzählen. Medizinisches Fachwissen aber fehlt ihnen meist. Insofern sollte man das Buch in keinem Fall als medizinischen Ratgeber missverstehen, sondern als einen Begleiter durch seelische Tiefen und Täler.