Die 5. Passion
Gwendolyn Fischer ist in der Welt der klassischen Musik schon gut etabliert. Dank ihrer findigen Managerin hat sie einen Auftritt nach dem anderen auf renommierten Bühnen. Als sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters, eines Musikwissenschaftlers erhält, ist sie doch betroffen, obwohl sie schon lange keinen Kontakt zu ihm hatte. So wie es aussieht, hat ihr Vater Selbstmord begangen; allerdings hat ein findiger Polizist daran so seine Zweifel. Denn bei der Leiche wurden Notenblätter gefunden, bei denen es sich wohl um eine bisher unbekannte Passion von J. S. Bach handeln könnte. Gwendolyn Fischer wird nun von einem anonymen Anrufer mit dem Tod bedroht, wenn sie die Blätter nicht herausgibt ... - Das ist eine spannende, gut geschriebene Geschichte. Allerdings sind die zahlreichen Auslassungen in Sachen Musikgeschichte für viele Leser oft wohl eher unverständlich. Zahlenmystik, kontrapunktische Gesetze, Mathematik der Töne werden bemüht wie auch Geheimnisse von Stonehenge und die Himmelsscheibe von Nebra. Die Abläufe des zum Teil rasanten Krimis sind öfters mehr als unglaubwürdig. Wer über derartige Mankos hinwegsieht und eh ein Fan des recht erfolgreichen Autors ist (zul. "Feuer im Elysium", BP/mp 20/655), sollte auch an diesem Buch Gefallen finden. Gezielt einsetzbar.
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die 5. Passion
Oliver Buslau
benno (2020)
556 Seiten
fest geb.