Die Kleider der Frauen
Wie ihre Mutter arbeitet Estella 1940 im Schneideratelier von Monsieur Aumont. Sie liebt ihre Arbeit und Paris. Doch als sie dem auf der Straße sterbenden Monsieur Aumont Papiere abnimmt und dem Spion Alex übergibt, weiß die 22-Jährige nicht, dass sie in Paris nicht mehr sicher ist, denn die Papiere verhelfen Juden zur Flucht aus der von den Deutschen besetzten Stadt. Auf ihrer Flucht in die USA lernt Estella Sam kennen, mit dessen Hilfe sie zu einer gefragten New Yorker Modedesignerin avanciert, doch nie vergisst sie ihre große Liebe Alex, mit dem sie nur kurze Zeit zusammen war. Gerahmt wird die Story durch einen zweiten Handlungsstrang auf einer anderen Zeitebene: Estellas Enkelin Fabienne erfährt 2015 durch Estellas Nachlass von deren Liebe zu Alex und von weiteren Familiengeheimnissen. Ein spannender, im traditionellen Erzählstil geschriebener Roman voller lebensnah gezeichneter Figuren, die ihrer jeweiligen sozialen und politischen Situation entsprechend agieren. Lesters Figuren meistern ihr in den 1940er Jahren fremdbestimmtes Leben, indem sie ihren Alltag bewältigen und im Untergrund Widerstand leisten.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Kleider der Frauen
Natasha Lester ; aus dem Englischen von Christine Strüh
aufbau taschenbuch (2020)
atb ; 3567
500 Seiten
kt.