Träume der Finsternis
Zwei Welten muss zukünftig der 11-jährige Leonard auseinanderhalten, nachdem er nachts aus seinem Bett fällt und in einer Fantasie-Welt landet. Dort trifft er auf wenig freundliche Geschöpfe, die eindeutig gefährlich sind, und ebenso das Mädchen Philomena. Auch in der realen Welt hat er zu kämpfen, denn allein mit seiner chaotischen Mutter sind die finanziellen Herausforderungen gewaltig, aber schlimm für ihn ist, die Schule wechseln zu müssen. "Sansaria", das ist die Welt der Träume und die Prophezeiung, verfügt, dass nur er das Fantasie-Land retten könnte. Damit ist Leo schon Teil einer großen Geschichte, die er selbst noch gar nicht erfassen kann. Mit Philomena an seiner Seite versteht er, dass "Sansaria", das Land, in dem die Träume der Menschen geschaffen werden, gefährdet ist. Doch wie soll ein schüchterner Junge die Traumwelt retten, sich gegen Monster zur Wehr setzen und Intrigen durchschauen? Die richtige Verwendung der Zauberfarben ist das magische Tor, das beide Welten miteinander verbindet. Mit großer Leidenschaft und Entschlossenheit lässt sich Leo auf seine Mission ein. - Die Autorin webt etliche originelle Fäden, die erst nach und nach das fantasievolle Gewebe des Romans offenbaren. Abwechselnd erzählen die Kapitel aus der realen Welt und aus Sansaria. Dabei gelingt es ihr, die beiden Welten geschickt miteinander zu verknüpfen. Bei aller Fantastik ist der Plot plausibel und erinnert an Michael Endes „Die unendliche Geschichte“. Es lohnt sich, der verschlungenen Handlung zu folgen und in ein Lese-Traum-Land einzutauchen, das voller Magie, Spannung und Wagnisse ist. Das ungeduldige Warten auf die Fortsetzung ist gewollt, denn Leos Mission ist noch nicht erfüllt.
Manuela Hantschel
rezensiert für den Borromäusverein.
Träume der Finsternis
Tania Messner ; mit Vignetten von Jürgen Blankenhagen
Verlag Friedrich Oetinger (2022)
Sansaria
363 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10