Fuchs und Bär

Fuchs und Bär verbringen ihre Tage weitgehend damit, nach Nahrung zu suchen: Beeren sammeln, Eier aufspüren, Kleintiere jagen; die Freizeit verbringt Bär mit dem Betrachten des Sonnenuntergangs und Fuchs mit Schatzsuche. Eigentlich sind sie sehr Fuchs und Bär glücklich damit, doch Fuchs kommt auf die Idee, diesen Zustand zu optimieren. Und schon entwickelt sich ein Teufelskreis – immer mehr Arbeit ist notwendig, um mehr Gewinn zu haben und damit am Ende vermeintlich Zeit zu sparen, immer aufwendigere Techniken werden eingesetzt, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Schließlich wollen sie ihren Ausgangszustand wiederherstellen, doch in ihrem Optimierungswahn haben sie ihre Umwelt nahezu komplett zerstört. Ein weiterer Aspekt: die beiden scheuen sich nicht, andere Tiere zu töten und auszubeuten! - Die Geschichte, die sehr an Heinrich Bölls "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" erinnert, zeigt die Auswüchse unserer modernen Gesellschaft in für Kinder sehr gut nachvollziehbarer Weise. Die Autorin ist selbst eine Art Aussteigerin, lebt sie doch seit 2003 mit ihrem Mann und Schlittenhunden "in einer Hütte" im Wald. Ihre Botschaft, ihre Zivilisationskritik, ist sehr bedenkenswert und illustratorisch beeindruckend umgesetzt. Aufwändige, aus Pappe und Karton gefertigte Collagen zeigen auch ohne Worte den fatalen Weg der beiden Raubtiere in ein unentrinnbares Hamsterrad. Wichtig ist sicher, im Gespräch mit Kindern auf nachhaltige Zukunftsperspektiven einzugehen. - Das Buch kann für alle Bestände (Kinder ab 5 Jahren) mit Nachdruck empfohlen werden.

Birgit Karnbach

Birgit Karnbach

rezensiert für den Borromäusverein.

Fuchs und Bär

Fuchs und Bär

Miriam Körner
Verlag Friedrich Oetinger (2024)

Oetinger natur
[40] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 617958
ISBN 978-3-7512-0419-4
9783751204194
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 5
Systematik: KK
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