Schneekinder
Der König eines Island ähnlichen Fantasiereichs führt Krieg; die Männer und Frauen seiner Dörfer hat er eingezogen; junge Burschen müssen für ihn untertage Kohle abbauen. Die jungen Männer wollen der Fron entgehen und öffnen im Schacht eine Spalte. Aus ihr quellen todbringende schwarze Schwaden. Die überlebenden Burschen überzeugen die wenigen Bewohner eines nahegelegenen Dorfes von der Notwendigkeit zu fliehen, noch dazu, weil ihnen seltsame Steinwesen, die Krennt, zu folgen scheinen. Unter der Führerschaft der 15-jährigen Elin machen die Kinder sich mit zwei alten Menschen mit einem Ochsengespann und Schlitten auf den Weg in die winterliche Einöde. Sie werden vom Skeldr (Dorfvorsteher) des Nachbarorts abgewiesen, erfahren aber, dass die Krennt keine bösen Absichten haben. Unter schwierigsten Umständen und vielen gruppendynamischen Prozessen gelangen sie zu einem Geysir, wo sie auf geologie- und magiekundige Menschen stoßen. Diese sind unterwegs, um den tödlichen Schwaden Einhalt zu gebieten. - Aus dieser Geschichte lassen sich verschiedene Erfahrungen herausschälen: Wissen über Vulkanismus, vor allem aber die Erkenntnis, dass der erste Eindruck von fremdartigen Wesen mehr als falsch sein kann. Die Krennt können für jede Art von Fremden oder Ausländern stehen, obwohl sie im Gegensatz zu vertrauten Menschentypen hilfsbereit und harmlos sind. In abenteuerliches Geschehen eingebettet erlebt der Leser mit, wie soziale Interaktionen ablaufen, wer sich zu wem hingezogen fühlt, wer nur für sich Vorteile sucht oder wer durch die Anforderungen weit über sich hinauswächst. Empfehlenswert!
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Schneekinder
Andreas Langer ; Illustrationen: Malin Neumann
ueberreuter (2023)
341 Seiten : Illustrationen, Karten
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 12