Wenn wir nach den Sternen greifen
Kathleen Weises Roman spielt im Jahr 2039 und dreht sich um die erste bemannte Mars-Mission. Wer allerdings ein visionäres Weltraumabenteuer erwartet, wird das Buch enttäuscht zur Seite legen. Hier geht es vielmehr um die unspektakuläre, aber sehr emotionsstarke Ich-Perspektive der 17-jährigen Ianthe, die ihren Vater verabschieden muss. Auf einem abgeschirmten NASA-Gelände in Florida verbringen die Familien der Astronauten einen letzten gemeinsamen Urlaub und nicht nur Ianthe durchlebt ein Gefühlschaos, weil ihr Vater für seinen Traum seine Familie verlässt. Die 17-Jährige lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, die die Frage aufwerfen, wie hoch der Preis für unsere Träume sein kann. Denn auch sie hat die Möglichkeit, ihre Gesangskarriere voranzutreiben, muss dafür jedoch ebenfalls ihre Familie verlassen. - Ruhiger, aber intensiver Roman über Träume und die dafür manchmal notwendigen Opfer, Liebe und Loslassen. Für Leser, die gerne zum Nachdenken angeregt werden. Sehr empfehlenswert!
Bettina Palm
rezensiert für den Borromäusverein.
Wenn wir nach den Sternen greifen
Kathleen Weise
Ueberreuter (2019)
220 S.
fest geb.