Eine Prise Marrakesch
Marrakesch, Stadt voller Farben und Gerüche. Zufällig sitzen Klara und Charlotte nach ihrer Ankunft im selben Taxi. Die Hobbyköchin Klara hat die Reise bei einem Kochwettbewerb gewonnen und träumt von einem eigenen Catering-Service. Ihr Verhältnis zu ihrem Chef Alain ist ungeklärt. Charlotte, eine Übersetzerin, hat die Reise spontan gebucht, um dem Alltag mit drohender Scheidung zu entgehen. Sie überlegt auch, ob sie sich mit fast 50 beruflich noch einmal neu orientieren kann. Das kleine Gästehaus, in dem die beiden Frauen untergekommen sind, gehört Karim, dessen Planungsbüro normalerweise Großprojekte betreut. Seine Familie hat früher ein Grandhotel betrieben "Les Almohades". Dort lebt heute nur noch ein altes Hausmeisterpaar mit einem kleinen blonden Jungen, um den sich ein Geheimnis rankt. Schicksalhaft verwebt sich das Leben von Claire, Charlotte, Alain und Karim in den Überresten des alten Hotels. - Thea C. Grefe hat das Geschehen mit einem Märchen umrahmt, das ein alter Geschichtenerzähler in der Altstadt Marrakeschs über die Geschichte von Karims Familie erzählt. Eingestreut sind zahlreiche marokkanische Originalrezepte. Ein leichter Schmöker für Leser/-innen, die gerne den Alltag vergessen.
Susanne Emschermann
rezensiert für den Borromäusverein.
Eine Prise Marrakesch
Thea C. Grefe
blanvalet (2020)
447 Seiten
fest geb.