Operation Unsichtbar

Seit Nicolas neu in die Schule in Kehlheim gekommen ist, wird der Siebtklässler von seinen Schulkameraden geschubst und ausgelacht. Als das eines Tages schlagartig aufhört, muss er erkennen, dass er unsichtbar geworden ist - auch für seine Eltern. Operation Unsichtbar Eher aus Langeweile besucht er weiterhin die Schule, geschützt durch seine Unsichtbarkeit auch andere Klassen. Im Religionsunterricht bei Frau Schmidtbauer trifft er Alice, die auch seit zwei Jahren unsichtbar ist und ihm noch weitere Betroffene vorstellt. Sowohl die Chorleiterin als auch die Religionslehrerin scheinen Nicolas irgendwie zu spüren, wenn er anwesend ist. Nachdem einer der Verschwundenen Selbstmord begangen hat, nimmt Frau Schmidtbauer die Sache in die Hand. Sie organisiert ein "spezielles Training" für die Unsichtbaren und mobilisiert die Obermobber als Krisenstab. So schaffen sie gemeinsam ihre Probleme aus der Welt. - Um was für ein Buch handelt es sich hier? Der Anhang gibt Aufschluss über das didaktische Anliegen. Die Autorin, Rechtsanwältin und Mutter dreier Kinder, will das ernste Mobbingthema in Form einer Fantasy-Geschichte auch jenen zugänglich machen, die sich lediglich unterhalten lassen wollen. Und das gelingt auch weitgehend. Die Geschichte ist spannend und anrührend zugleich erzählt. Jugendliche können darin erkennen, dass sie durch ein selbstbewusstes Auftreten nicht so schnell in die Opferrolle geraten, bzw. dass durch Verantwortungsbewusstsein statt Wegsehen, Gewalt verhindert werden kann. Wenn das nicht gelingt, müssen sie sich Hilfe von außen holen. - Die im Anhang erwähnten realen Methoden zur Mobbingabwehr können auch Pädagogen und anderen Erwachsenen im Umgang mit der Thematik zur Anregung dienen.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Operation Unsichtbar

Operation Unsichtbar

Helen Endemann
Brunnen-Verl. (2013)

183 S.
kt.

MedienNr.: 575100
ISBN 978-3-7655-4187-2
9783765541872
ca. 9,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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