Brother for rent - 1

Als Kanamis Familie noch komplett war, hatte sie eine liebevolle Beziehung zu ihrem großen Bruder. Doch nach dem gewaltsamen Tod der Eltern verkriecht sich dieser und schikaniert seine kleine Schwester, wenn sie ihn anspricht. Hilfe naht in Gestalt von Makoto, den sie als Leihbruder engagiert. Diese für uns befremdliche Konstruktion ermöglicht es Kanami, eine unbeschwerte Zeit mit dem großen Bruder zu verbringen, den sie verloren hat. Sie erhält von diesem Leih-Bruder all die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die sich jede kleine Schwester wünscht. Doch hat die ungewöhnliche Geschäftsbeziehung auch ihre Schattenseiten. Am Ende offenbaren beide ihre Motive: so ging Makoto aus Mitleid mit der Waisen den Deal ein und für Kanami war es wichtig, durch das Konstrukt einer Geschäftsbeziehung eine echte Bruder-Schwester-Beziehung zu verhindern. Viel lernt der europäische Leser über die Bedeutung einer japanischen Familie. Nationenübergreifend hat die Geschichte die Bedürfnisse eines Kindes zum Thema, die im Notfall gekauft werden müssen, was diesen Comic anrührend macht. Die Form des Mangas spricht vor allem Jugendliche an. Die sensiblen können an der Geschichte Interesse finden, die sich diametral entgegengesetzt von den üblichen Action-Stories dieses Genres im psychologischen Bereich bewegt. Wird fortgesetzt.