Die Tochter des Leuchtturmwärters
Einsam, standhaft, pflichtbewusst und fest mit der Insel verwurzelt, so symbolisiert der Leuchtturm das Leben seines Wärters Murray. Die Insel, nur von ihm, seiner Frau und seinen beiden Kindern bewohnt, ist ein Paradies für Kinder und für die Natur. Doch sie wird zur Hölle, als die Kinder Alistair und Krabbe heranwachsen und keinen Zugang zur übrigen Welt finden. Während Krabbe sich noch in kindlicher Freude an Muscheln und anderen Naturschätzen hingibt und genauso kindlich naiv mit 13 Jahren schwanger wird, sieht Alistair sein Leben scheitern. Er wählt den Freitod - oder war es doch ein Unfall? - Das Buch lässt dem Leser viel Raum für eigene Interpretationen um den Sinn des Lebens und um das Erwachsenwerden. Zu dieser psychologisch anspruchsvollen Lektüre wird wohl nur ein kleiner Leserkreis Zugang finden, ein Gespräch mit Erwachsenen über das Gelesene ist sicher interessant. (Übers.: Christoph Renfer)
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Tochter des Leuchtturmwärters
Iain Lawrence
Verl. Freies Geistesleben (2005)
253 S.
fest geb.