Tom Tin und die Insel der Kopfjäger
Wegen des "Jolly-Diamanten" und des damit verbundenen Fluchs (siehe "Tom Tin und das Sträflingsschiff": BP 07/415) ist Tom Tin auf einem Sträflingsschiff unterwegs nach Australien. Sein Versuch, mit seinem Freund Midge zu fliehen, gelingt zwar, leider
schaffen es aber auch einige üble Mitgefangene an Bord des Langboots zu kommen. Zusammen stranden sie auf einer kleinen Insel, die von Mr. Mullock, einem seltsamen Mann mit dunkler Vergangenheit, bewohnt wird. Verfolgt von der britischen Seewache und kriegerischen Eingeborenen begeben sie sich auf eine Reise voller grausiger Abenteuer. - Die berichtähnlich gestaltete Erzählweise lässt die Spannung allein durch die Ereignisse entstehen. Interessant sind die sozialen Spannungen, die sich innerhalb der achtköpfigen Truppe im Laufe der gefahrvollen Reise entwickeln: Misstrauen und Angst beherrschen das Zusammenleben. Der Autor zeigt auch, von wie viel Vorurteilen und Illusionen das europäische Bild vom scheinbaren Paradies auf den südostasiatischen Inseln geprägt wurde. Empfehlenswert für Leser, die Gruseliges und Spannendes lieben.
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tom Tin und die Insel der Kopfjäger
Iain Lawrence
Verl. Freies Geistesleben (2007)
263 S.
fest geb.