Crazy Dogs
Crazy Dogs ist der Name einer Band, die Miriam Engels zusammen mit ihren besten Freunden aufbaut. Sie ist die Protagonistin, die tagebuchartig von den Jahren ihrer Erwachsenwerdung erzählt (13-17 Jahre), die von den üblichen Beziehungsdramen - verratene und unverbrüchliche Freundschaft, Verliebtheit, erste sexuelle Erfahrung, tragfähige Liebe usw.- geprägt sind. Unüblich ist das Mädchen selbst: exotisches Aussehen, eigenwilliger Stil, Bohème-Eltern, künstlerische Hobbies. Miriam findet einen ganz eigenen Weg und wird dabei von einigen Wegbegleitern ungewöhnlich intensiv unterstützt. Ein echtes Drama ist der Tod des Vaters, für den sie - für den Leser nicht zwingend nachvollziehbar - die bis dato heiß geliebte Mutter verantwortlich macht und zu einem überaus harten Bruch mit ihr führt. Auffallend ist Miriams hypersensible, extrem emotionale, geradezu überschäumende Sicht der Dinge, die sich in einer kraftvoll bebilderten, manchmal fast kalauernd flotten, neologismenreichen Sprache niederschlägt. - Der Roman zeigt keinen typischen Weg und bietet daher wenig Identifikationsangebote, ist aber insgesamt für anspruchsvolle Jugendliche sehr lesenswert und macht Mut, den eigenen Weg zu finden.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Crazy Dogs
Brigitte Werner
Verl. Freies Geistesleben (2013)
478 S.
fest geb.