Happy Valley
Tomeis Frau hat im Krankenhaus entbunden. Zu Hause haben sie schon eine Menge Töchter, und Tomei braucht nun dringend einen Sohn, um im Dorf als Chief-Kandidat akzeptiert zu werden. Die Krankenschwester zeigt ihm auch wirklich einen Jungen, aber zu seinem Entsetzen ist das Kind weiß. Tomei begibt sich deshalb zu einem alten Zauberer, der mit viel Getue, alten Knochen und sonstigen Tricks versuchen soll, das Kind zu "heilen". Zum Glück kann die Mutter verhindern, dass die Zaubermittel am Kind zur Anwendung kommen. - Dem kenianischen Autor gelingt es, ein eindrucksvolles Bild von Aberglauben und Überzeugungen, die uns in Europa zwar sehr fremd erscheinen, aber in ähnlicher Form auch hier auftreten, vor Augen zu führen. Mit überraschendem Humor, aber auch viel Spannung und großer Liebe schildert er die ersten Wochen im Leben dieses Kindes, das für den Vater so wichtig ist, dass er zu allen Opfern bereit ist. Bis es schließlich doch noch eine Lösung gibt, als nämlich die Frauen im Dorf die Sache in die Hand nehmen... - Ein vergnüglicher Einblick in ein Stück afrikanischer Kultur. Sehr empfehlenswert. (Übers.: Thomas Brückner)
Lili Aignesberger
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Happy Valley
Meja Mwangi
Hammer (2006)
151 S.
fest geb.