Damals hieß ich Rita

Rozette Kats wurde 1942 in Amsterdam geboren. Die jüdischen Eltern gaben ihre Tochter mit 8 Monaten in die Obhut des niederländischen Paares Hendrik und Wilhelmina, die das Mädchen vor den Nazis versteckten und ihr 1948 von ihrer Herkunft und dem Damals hieß ich Rita Schicksal ihrer Eltern erzählten. Seit den 1990ern setzt sich Rozette Kats für die Aufarbeitung des Holocaust ein und engagiert sich in der Gedenkstätte Westerbork und als Holocaust-Überlebende an niederländischen und deutschen Schulen. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren: Im Wohnzimmer sind Amira, Ali, Nicole, Kerstin, John und Michael versammelt. Alle haben unterschiedliche kulturelle und familiäre Erfahrungen und – im Fall von Nicole – auch selbst Kriegserlebnisse (Ukraine). Rozette erzählt ihre Geschichte mit Hilfe von Fotos und einem Teddy aus ihrer Kindheit. Die Kinder im Wohnzimmer stellen Fragen und bringen das Erzählte mit sich selbst in Verbindung. Die Themen Holocaust, Krieg und Antisemitismus werden ungeschönt, aber kindgerecht angesprochen und auch Gefühle von Angst, Traurigkeit und Verwirrung über das Erlebte werden thematisiert. Die erzählend-dialogischen Texte wechseln sich mit realistischen, in Sepiatönen gehaltenen Bildern und Originalfotos ab. Ein Editorial und Rozette Kats Biografie im Buchdeckel runden das Buch ab und ordnen es pädagogisch ein. Es eignet sich als Zeitzeugenbericht für Unterricht und Schule oder im privaten Umfeld, wenn Kinder Interesse am Thema Nationalsozialismus/Judenverfolgung zeigen. Anspruchsvoll, einfühlsam und sehr authentisch.

Vanessa Görtz-Meiners

Vanessa Görtz-Meiners

rezensiert für den Borromäusverein.

Damals hieß ich Rita

Damals hieß ich Rita

Lutz van Dijk ; Illustration: Francis Kaiser
Peter Hammer Verlag (2024)

37 Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 618032
ISBN 978-3-7795-0731-4
9783779507314
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 8
Systematik: KGe
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