Einen Hof verlässt man niemals ganz
Ulrike Siegel, Inhaberin zweier Meistertitel in Landwirtschaft und Hauswirtschaft, arbeitete über ein Jahrzehnt auf dem elterlichen Hof und studierte dann Agrarwissenschaften und hielt sich in Lateinamerika, Afrika und Indien auf. Als Heimkehrerin produziert sie spannende Erzählliteratur und dies seit ungefähr 10 Jahren in der Art eines publizistischen Lebenswerkes mit nunmehr über 10 Bänden, die sich mit den Schicksalen von Bauerntöchtern beschäftigen. Ein Band ist Bauernsöhnen gewidmet. Neben persönlichen Schicksalen gewinnt der Leser auch immer interessante Einblicke in die jeweilige Zeitgeschichte. Es geht in den Geschichten um Strukturwandel auf den Höfen, Entwicklung zu reifen Persönlichkeiten, Abschiednehmen und Leben in ihren Familien. Die Schicksale werden in klaren Texten als schnörkellose Bilanz, oft anrührend, warmherzig und manchmal versöhnlich erzählt. Als Bauerntochter fühlt man sich angesprochen und zum Nachdenken über bäuerliche Sozialisation für Werte, Weg und Sinn des Lebens angeregt. Ein empfehlenswertes Buch, für alle Bestände geeignet.
Gudrun Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Einen Hof verlässt man niemals ganz
Hrsg. Ulrike Siegel
Landwirtschaftsverl. (2014)
LV-Buch
157 S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.