Das Licht von vierzig Monden

Zeba, eine Mutter von vier Kindern, steht blutbeschmiert im Hof ihres Hauses neben der Leiche von Kamal. Sie wird beschuldigt, ihren Mann mit einer Axt erschlagen zu haben. Über das, was vorgefallen ist, verliert sie kein Sterbenswort. Ist sie wirklich Das Licht von vierzig Monden eine kaltblütige Mörderin? Ihr Anwalt Yusuf, ein ehrgeiziger junger Mann, der als Kind mit seinen Eltern wegen des herannahenden Krieges mit Pakistan nach New York geflohen ist, dort seinen Abschluss als Rechtsanwalt gemacht hat und zurück nach Kabul gegangen ist, um beim Aufbau des vom Krieg gebeutelten Landes zu helfen, ist von ihrer Unschuld überzeugt. Aber er kann es nicht beweisen, solange Zeba ihm nicht die ganze Wahrheit anvertraut. Erst bei Recherchen in Zebas Heimatdorf und Befragungen von Zebas dämonengläubiger Verwandtschaft und Nachbarschaft stößt Jusuf langsam auf die Hintergründe, was ihm die Verteidigung aber nicht unbedingt erleichtert, denn Zeba hat gute Gründe für ihr Schweigen. - In ihrem dritten Roman erzählt die in Washington lebende Tochter afghanischer Auswanderer ("Wenn die Nacht am hellsten ist", BP/mp 17/680) mit klarer Sprache eine packende, emotionale und atmosphärisch dichte Geschichte mit psychologisch überzeugend gezeichneten Figuren und es gelingt ihr dabei hervorragend, die Fremdheit dieses Landes und die Mentalität seiner Bewohner sinnhaft zu machen. Ein intensives, wahrhaftiges Porträt Afghanistans, lesenswert und allen Büchereien mit Nachdruck empfohlen. (Übers.: Britta Evert)

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Licht von vierzig Monden

Das Licht von vierzig Monden

Nadia Hashimi
Lübbe (2018)

526 S.
fest geb.

MedienNr.: 593708
ISBN 978-3-7857-2614-3
9783785726143
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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