Die brennenden Kammern

Carcassonne im Jahr 1526: Die junge Minou Joubert arbeitet in der Buchhandlung ihres Vaters, wo sie einen mysteriösen Brief erhält. "Sie weiß, dass Ihr lebt", heißt es darin, ohne weitere Informationen oder Absender. Zur gleichen Zeit sucht der Die brennenden Kammern Hugenotte Piet Reydon Kontakt zu seinem ehemaligen Freund Vidal, der als katholischer Priester in der Stadt Karriere gemacht hat. Doch die Begegnung endet im Streit, und als ein Bekannter von Minous Vater ermordet wird, gilt Reydon als der Täter. Minou ahnt die Intrige und verhilft Piet zur Flucht. In Toulouse begegnen sie sich wieder, wo die Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten eskalieren. Mitten in den sozialen Unruhen kommt Minou einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben für immer verändern wird. - Das Buch bildet den Auftakt einer Serie über die Hugenotten aus der Feder der Bestsellerautorin Mosse. Die Geschichte ist flüssig erzählt, aber leider unerträglich klischeebeladen. Die Protagonisten sind allesamt friedfertige, weltoffene und freiheitsliebende Protestanten, während die Bösen durchweg machtgierige, korrupte und zum religiösen Wahnsinn neigende Katholiken sind. Wer gemäßigt dazwischen steht, konvertiert am Ende zu den Hugenotten, deren Überzeugungen natürlich modernen, aufgeklärten, frauenfreundlichen und säkularen Werten entsprechen. Wo es dem Roman an Tiefgang und historischer Genauigkeit fehlt, spart er aber nicht an blutrünstigen Gewaltszenen und konstruierten Plotmanövern. Interessierte am Thema Hugenotten bzw. Liebe in Zeiten der Konfessionskriege sollten eher zu Ken Folletts "Das Fundament der Ewigkeit" greifen.

Vanessa Görtz-Meiners

Vanessa Görtz-Meiners

rezensiert für den Borromäusverein.

Die brennenden Kammern

Die brennenden Kammern

Kate Mosse ; Übersetzung aus dem Englischen von Dietmar Schmidt
Lübbe (2020)

619 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 600638
ISBN 978-3-7857-2672-3
9783785726723
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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