Im Schatten des Kauribaums
Matariki ist die Tochter von Lizzie Owens und einem Maorihäuptling. Sie wird in übler Weise in die Auseinandersetzungen zwischen weißen Einwanderern und Polynesiern verstrickt, erlebt aber auch den Versuch der Gründung einer Maori-Community mit. Diese Erlebnisse führen sie zur Frauenbewegung und zum Abgeordneten Sean Coltrane, einem Sohn ihres Stiefvaters, nachdem sie gerade noch einer Eheschließung mit Colin Coltrane, Seans Halbbruder, entkommen ist. Colin wählte zu Matarikis Glück Chloé, die verwitwete Freundin seiner Schwester Heather. Zum Unglück der jungen Witwe. Er eignet sich deren Vermögen an und steigt in Pferdehandel und Rennsport ein. Sein Stallmeister, der sich zuvor als Bergarbeiter verdingt hatte, behandelt seine Ehefrau Ellen schlecht. Auch Ellen findet Rückhalt bei den Frauen, die um Wahlrecht und Alkohol-Prohibition kämpfen. Der Roman endet mit dem (realen) politischen Sieg der Frauen und dem persönlichen Glück der weiblichen Hauptfiguren. - Geschickt hat die Autorin Menschen verschiedenster Herkunft miteinander verbunden: Maoris und ihre traditionelle Lebensweise, etablierte Schafbarone, Damen der englisch geprägten Gesellschaft und Einwanderer, die der Not in ihrer Heimat entfliehen wollten. Durch das breite Familiengeflecht und spannende Querverbindungen lässt sie die Leser in sehr unterschiedliche Lebenssituationen Einblick nehmen, ohne dass Herz-Schmerz zu kurz kommt. Breit einsetzbar!
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Im Schatten des Kauribaums
Sarah Lark
Lübbe (2011)
846 S. : Kt.
kt.