Lügen schmeckt wie Knäckebrot
Die zwölfjährige Vilde und ihre Mutter haben ein Problem: der zugehörige Vater sitzt im Gefängnis. Aus Angst vor dem Klatsch sind sie gerade umgezogen, und Vilde erfindet spannende Geschichten um ihren Vater und dessen Abwesenheit. Natürlich verstrickt sie sich in ihren Lügen und versucht gleichzeitig, eine neue Freundin zu finden. Als ihr das gelungen ist, da hintergeht sie das Mädchen und gerät dadurch immer tiefer in ihr Elend von der Sehnsucht nach ihrem Vater, ihren Lügen um dessen Verbleib und ihrer Ablehnung durch ihre Klassenkameraden. Erst als das Lügengebäude unfreiwillig zusammenbricht, kann sie erkennen, wer wirklich eine Freundschaft wert ist. - Unproblematisch und leicht zu lesen, mit vielen spannenden Momenten und vor allem mit einem Einblick in die Seele eines Kindes, das viel zu früh mit den Problemen der Erwachsenen konfrontiert wird. Gleichzeitig bemüht sich der Roman um vorurteilsfreien Umgang mit den Angehörigen von Gefängnisinsassen. Kann gerne empfohlen werden.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Lügen schmeckt wie Knäckebrot
Nicolai Houm ; deutsch von Maike Dörries
Verlag Friedrich Oetinger (2019)
204 Seiten
fest geb.