Keine Sorge, Paulchen!
David Melling hat bereits viele Bilderbücher veröffentlicht und daher hat man das Gefühl, den Bären und die Schafe zu kennen. Paulchen, der junge Bär, bekommt vom Vater eine Mütze geschenkt und zeigt sie als erstes seinen Freunden, den Schafen. Er tollt so übermütig mit der neuen Mütze herum, dass es ein Missgeschick gibt: Die Mütze ribbelt sich von alleine auf, es bleibt nur ein Faden. In der Folge versuchen alle möglichen Tiere, Paulchen von seiner Traurigkeit abzulenken und andere Dinge mit dem Wollknäuel anzustellen, aber es heitert ihn alles nicht auf. Er macht sich Sorgen, was sein Papa wohl zu der kaputten Mütze sagt. Auf Rat des Hasen hin spricht er mit seinem Papa. Und dieser ist ganz fürsorglich: Er gibt ihm seine eigene Mütze. Der versöhnliche, liebevolle Schluss findet noch einen textlosen Nachspann: Hase und die Schafe führen auf einer Doppelseite alle möglichen Arten von Mützen, besser der Verwendung von Mützen, vor. Die Schafe werden nicht als Produzenten von Wollsachen dargestellt, was nahe läge, sondern als etwas dusselige "Mützenmodels". - Wenn Kinder sich an dem karikierenden Zeichenstil Mellings erheitern können und sie gleichzeitig mit dem jungen Bären mitleiden, dann werden sie dieses Buch mögen, obwohl es einer alt bekannten Struktur folgt. Mirjam Pressler wählt die deutschen Wörter in ihrer Übersetzung aus dem Englischen sorgfältig und nutzt dabei das in Bilderbüchern für Kleine eher seltene Präteritum - so bringt man Kindern das Erzählen bei. Für Büchereien mit großem Bilderbuchbestand gerne empfohlen.
Ulrike Erb-May
rezensiert für den Borromäusverein.
Keine Sorge, Paulchen!
David Melling
Oetinger (2011)
[16] Bl : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3