Wera von Württemberg

Die Zarenenkelin und Großfürstin Wera Konstantinowa Romanowa wird 1854 geboren. Ihr Vater Konstantin, Bruder des Zaren Alexander, wird mit der Statthalterschaft Polens betraut, und Wera lebt mit Eltern und Geschwistern in Warschau. Allerdings ist Wera von Württemberg sie ein unbeherrschtes, aufbegehrendes Kind. Die Eltern beschließen daher, die Neunjährige ihrer Tante Olga, der späteren Königin von Württemberg, anzuvertrauen. Olga, selbst kinderlos, unter den homosexuellen Eskapaden ihres Mannes leidend, hatte sich schon früher gerne mit der kleinen Wera abgegeben. Nun wird diese also an den Hof nach Stuttgart gebracht. Sie leidet anfangs an Heimweh und ist widerspenstig. Aber ein einfühlsamer Lehrer und die Zuwendung ihrer Tante bewirken allmählich einen Wandel in ihrem Betragen. Wera entwickelt sich zu einer starken, gläubigen und klugen Frau. Besuche in Lazaretten für Kriegsversehrte aus dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871 vermitteln ihr erstmals Einblicke in die Welt voller Elend und Not. Doch auch sie selbst erleidet Schicksalsschläge. - Das in einfachem Stil gehaltene, recht interessante Buch ist leicht lesbar, manchmal sind Gefühl und Pathos überbordend. Von politischen Zusammenhängen und Vorkommnissen ist kaum die Rede, leider. Eine Zeittafel und einige Fotos der Protagonistin und ihrer Familie kommen in dem gefällig aufgemachten Band gut an. Kann gerne empfohlen werden.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wera von Württemberg

Wera von Württemberg

Elisabeth Stiefel
Stieglitz-Verl. (2014)

255 S.
fest geb.

MedienNr.: 402432
ISBN 978-3-7987-0415-2
9783798704152
ca. 20,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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