100 Gedichte aus der DDR

Politisch und wirtschaftlich gibt es kein Erbe der alten DDR, das für das seit nunmehr 20 Jahren wiedervereinte Deutschland von Bedeutung ist. Kulturell, vor allem aber literarisch ist das Erbe aus den Zeiten der alten DDR schon etwas differenzierter 100 Gedichte aus der DDR zu beurteilen. Und speziell in der Lyrik ragt auch in das heutige, neue Deutschland eine ganz besondere, oft widersprüchliche, manchmal auch einzigartige Tradition der DDR herein. Man muss sich nur das Autorenverzeichnis der jetzt von Christoph Buchwald und Klaus Wagenbach zusammengestellten Gedicht-Anthologie anschauen, um einen Eindruck von der Bedeutung der DDR-Lyriker für den deutschsprachigen Literaturraum zu gewinnen: Peter Huchel, Sarah Kirsch, Volker Braun, Heiner Müller, Durs Grünbein, Wolf Biermann, Reiner Kunze u.a. Einige haben schon frühzeitig die DDR verlassen, weil sie die Repressalien der kommunistischen Kulturbürokratie nicht mehr aushielten. Andere haben für viele Jahre innerhalb der DDR die offene Konfrontation gesucht oder haben über haben sich mit ihrem Schreiben in die innere Emigration zurückgezogen. Es gibt auch Autoren, die sich angepasst haben, aber trotzdem noch Gedichte geschrieben haben, die einen eigenen Wert besitzen. - Wer die Hohlheit oder die Propaganda der offiziellen Verlautbarungen während der DDR-Zeit verstehen will, sollte diese Gedichte genau lesen.

Carl Wilhelm Macke

Carl Wilhelm Macke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

100 Gedichte aus der DDR

100 Gedichte aus der DDR

hrsg. von Christoph Buchwald ...
Wagenbach (2009)

Quartbuch
168 S.
fest geb.

MedienNr.: 309733
ISBN 978-3-8031-3222-2
9783803132222
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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