Ärger im Bellona-Club
Am Abend des Waffenstillstandstages zum Ersten Weltkrieg wird der ehemalige General Arthur Fentiman tot in einem Sessel am Kamin des Clubs aufgefunden. Er war schon sehr alt, gebrechlich, herzkrank, und so nimmt es nicht Wunder, dass der Arzt Herzversagen als Todesursache konstatiert. Am Morgen des gleichen Tages ist auch Fentimas greise Schwester, die immens reiche Lady Dormer, sanft entschlafen. Mit ihrem Testament wird der genaue Todeszeitpunkt des Generals entscheidend für die Erbfolge. Die tatsächlichen oder vermeintlichen Erbberechtigten, vor allem den Sohn und den Enkel des Generals treibt es um. War es möglicherweise doch nicht normales Herzversagen, war Gift im Spiel? Amateurdetektiv Peter Wimsey wird gebeten, sich der Sache anzunehmen. - Die Geschichte ist nicht lange nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelt. Der Autorin geht es unter anderem auch um die Folgen der Kriegserlebnisse mancher Protagonisten. Und es geht hauptsächlich auch um die Befindlichkeiten der englischen Oberklasse, die humorvoll, sarkastisch, ironisch beschrieben wird. Die Autorin mag hierzulande nicht so bekannt sein wie andere Schriftsteller jener Zeit, so z.B. Agatha Christie oder Edgar Wallace, aber die Reihe um den Detektiv Lord Wimsey, der hier seinen vierten Fall bearbeitet, bereitet durchaus Lesevergnügen. Sehr gerne empfohlen.
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Ärger im Bellona-Club
Dorothy L. Sayers ; aus dem Englischen von Otto Bayer
Wunderlich (2021)
Ein Fall für Lord Peter Wimsey ; [4]
319 Seiten
fest geb.