Der Limes

Dass die Herrschaft Roms, das "Imperium Romanum", die Völker und Kulturen in Mitteleuropa nachhaltig prägte, ist unbestritten. Vermittler dieser neuen Lebensweise war v.a. das Militär, das die eroberten Gebiete vor Einfällen germanischer Stämme schützen sollte. Diese Grenzsicherungen, die sehr unterschiedlich waren - Flussläufe bzw. künstlich angelegte Sperrlinien, Mauern, Palisaden -, werden von den Archäologen und Historikern Marcus Reuter und Andreas Thiel in diesem anspruchsvoll gestalteten, fundiert erarbeiteten Gesamtüberblick durch hervorragende Abbildungen und Skizzen anschaulich präsentiert, durch informative Texte historisch verständlich ein- und zugeordnet sowie durch neu erforschte archäologische Funde überzeugend belegt. Nach einer grundlegenden Information über die Lage in den römischen Grenzregionen begleiten die Autoren textlich wie bildlich - stets mit aktuellen Informationen - den Verlauf des Limes von der Nordsee bis nach Passau. So bildete der Rhein von seiner Mündung bis nach Remagen eine 380 km lange "nasse Grenze", den niedergermanischen Limes, an dem die Flotte "classis Germanica" von ihrem Hauptstützpunkt Köln aus operierte, wogegen der über 380 km lange künstlich befestigte obergermanische Limes (vom Rhein zur Rems), der vor allem die strategisch wichtige Straßenverbindung von Mainz nach Augsburg zu sichern hatte, fließend in den raetischen Limes (167 km bis Eining an der Donau) übergeht, von wo ab wieder eine Flussgrenze die Sicherung übernahm. - Sehr anregende Information! Ab mittleren Beständen wärmstens zu empfehlen!