Future Food
Wie kann die Welternährung der Zukunft gestaltet werden? Die Autoren dieses Sammelbandes wollen diese Frage vor dem Hintergrund eines rasanten Bevölkerungswachstums, von Klimawandel, Flucht und Migration und weiteren epochalen Herausforderungen gründlich erörtern. Ganz im Sinne dieses integrierenden und multiperspektivischen Ansatzes, der sich wie ein Leitfaden durch alle Kapitel zieht, finden dabei vom sambischen Kleinbauern bis zum Spitzenpolitiker Robert Habeck alle Gehör. Um die Eingangsfrage zu beantworten, nehmen die Autoren den Leser mit auf ihre Reisen, die sie zu den Feldern der Kleinbauern Afrikas, zu den Meeren der Welt und den Hightech Gewächshäusern und Laboren der großindustriellen Landwirtschaft in der nördlichen Hemisphäre führen. Die Stärke des Buches ist dabei, dass jeder Teilaspekt der Welternährung immer in einem ganz konkreten lokalen und persönlichen Kontext steht. Dennoch läuft das Buch nie Gefahr, sich in Einzelschicksalen einer Mikroperspektive zu verlieren, sondern schafft immer den Sprung hin zu einer Betrachtung auf Makroebene, die kosmopolitische Zusammenhänge, wie z.B. den globalen Handel, erläutert. Da das Buch eine Vielzahl an Zahlen, Fakten, Wirkungsketten und theoretische Überlegungen immer in konkrete und exemplarische Beispiele einbettet, die den einzelnen Menschen mit seinen Fähigkeiten, Wünsche und Mängeln vor dem Hintergrund seines sozio-kulturellen Umfeldes in den Blick nehmen, gelingt es, den Leser auch emotional mitzunehmen. Auch der journalistische Schreibstil des Buches führt dazu, dass es sehr gut lesbar ist und auch ohne Hintergrundwissen eine unterhaltsame und erkenntnisreiche Lektüre darstellt.
Christine Vornehm
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Future Food
Jan Grossarth (Herausgeber)
wbg Theiss (2019)
319 Seiten : Illustrationen (farbig), Diagramme, Karten
fest geb.