Die Pforte des Lichts
Der Schriftsteller Enrique Alonso ist von der Nachricht, dass sein Adoptivvater ermordet wurde, tief betroffen. Ein Brief des Toten, mit dem er seinem Adoptivsohn eine geheimnisvolle Nachricht über ein altes Manuskript zukommen ließ, stachelt den Ehrgeiz Alonsos an, selbst den Mörder zu finden. Alonso ist bei der Übersetzung und Entschlüsselung der alten Dokumente auf Hilfe angewiesen, die er von seiner Exfrau Bety und von der etwas geheimnisumwitterten Tochter eines alten Freundes seines Vaters, Mariola, erhält. Die gemeinsame Suche nach dem in der alten Handschrift erwähnten Stein Gottes mit magischen Kräften wird für Alonso zunehmend wichtiger als die Suche nach dem Mörder seines Adoptivvaters. Er kommt in Kontakt mit Gelehrten, die sich mit dem Judentum, der Mystik der Kabbala und der Geschichte Barcelonas befassen. Speziell der Bau der Kathedrale, bei dem ein jüdischer Baumeister namens Casadevall eine wesentliche Rolle spielte, rückt in den Mittelpunkt der Nachforschungen. - Dieser Romanerstling des Autors ist eine Liebeserklärung an Barcelona. Die Geschichte der Stadt und der Bau der Kathedrale spielen eine wesentliche Rolle. Immer wieder geht es auch um die großen Mysterien der Kabbala; damit tut sich der darin eher unbedarfte Leser sicher schwer. Gepflegte Unterhaltung ist in dem Historienroman mit thrillerhaften Zügen, ohne große Spannung, geboten; interessant ist die Geschichte vor allem wegen der geschichtlichen Hintergründe. (Übers.: K. Schatzhauser)
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Pforte des Lichts
Julián Sánchez
Limes (2011)
508 S.
fest geb.