Kabelsalat

Als ein Eichhörnchen das Internetkabel in seinem Garten in Brooklyn anknabbert, beginnt Andrew Blum erstmals sich Gedanken über die Funktionsweise des Internets zu machen, die er - obwohl ständig online - eigentlich nie richtig verstanden hat. Er Kabelsalat fängt an, sich damit auseinanderzusetzen, wie Datenpakete sich durch das Netz bewegen und wo genau sie zwischengelagert werden. Er beginnt sich vorzustellen, wie Bilder oder E-Mails durch Kabel bis ans andere Ende des Globus flitzen und beschließt, diesen Kabeln, durch die das Licht hindurchpulst, das alle Informationen transportiert, zu den verborgenen Orten und Knotenpunkten auf der ganzen Welt zu folgen, denn auch das Internet ist etwas, was man anschauen und sogar anfassen kann. Blum nimmt sich vor, sowohl die physische Ebene der Geräte und Kabel, als auch die geografischen Orte, von welchen diese Signale ausgehen und an denen sie gebündelt und umgeleitet werden, aufzusuchen. - Der amerikanische Journalist versucht mit seinem bemerkenswerten Buch den Lesern die physische Seite des Internet plastisch vor Augen zu führen. Detailliert und sprachlich gut verständlich beschreibt er das virtuelle Phänomen, verwebt dabei einen Abriss der Internet-Entwicklung mit einer anschaulichen Erläuterung der Netzwerk-Struktur und würzt das Ganze mit farbigen Schilderungen seiner Begegnungen mit Internet-Vordenkern oder Netzwerkaktivisten. Insgesamt eine äußerst interessante Reise, für entsprechend interessierte Leser sehr empfehlenswert.

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Kabelsalat

Kabelsalat

Andrew Blum
Knaus (2012)

317 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 366118
ISBN 978-3-8135-0388-3
9783813503883
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Te
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