Schattenspieler

Der jüdische Junge Leo wurde bis Kriegsende von dem Deutschen Wilhelm versteckt. Als die Russen Berlin erobern, werden die beiden auf der Flucht getrennt. Leo beobachtet einen Mord durch den skrupellosen Deserteur Sommerbier und den Abtransport von Schattenspieler 28 geheimnisvollen Kisten. Kurz danach ergreifen ihn die Russen unter General Sirinow und er ist gerettet. Sie quartieren sich in Charlottenburg bei der Familie Häck ein. Dort befreundet sich Leo mit dem gleichaltrigen Friedrich. Dessen Vater war bis zu seinem Tod bei der SS und ließ Kunstwerke beschlagnahmen. Sie stoßen auf Unterlagen und finden Verbindungen zu Sommerbier und den geheimnisvollen Kisten. Als Leo Wilhelm wiederfindet, erfährt er, dass dieser für die Engländer spionierte und ebenfalls auf der Spur Sommerbiers und der Kunstschätze ist. Gemeinsam gelingt es ihnen, Sommerbiers Versteck zu finden und das Rätsel um den Schatz zu lösen. - Der Autor beschreibt detailgenau und überzeugend die Leiden der Zivilbevölkerung in den Wirren der letzten Kriegstage, die Zufälligkeit, mit der über Leben und Tod entschieden wurde. Hautnah erlebt der Leser die Angst vor den Siegern und die kleinen Freuden der Besiegten mit. Es entsteht ein beeindruckendes, erschütterndes Bild dieser Zeit, wobei die Geschichte der Schatzsuche eher nebensächlich ist. Für Jugendliche ein sehr empfehlenswertes Buch, in dem Geschichtswissen und Zeitgeschehen, in eine spannende Erzählung verpackt, transportiert wird. Breit empfohlen!

Brigitte Hölzle

Brigitte Hölzle

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schattenspieler

Schattenspieler

Michael Römling
Coppenrath (2012)

349 S.
fest geb.

MedienNr.: 365603
ISBN 978-3-8157-5307-1
9783815753071
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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